Ein Bild lebt von der Phänomenologie des Sehens. Ein Bild, dass aus dem Sein des Künstlers entsteht, kann einem Fremden zum Erleben werden. So wechselt die Subjektivität des Bildes von einem Sehenden zum anderen. Jedes Mal liegt der Schwerpunkt der Wahrnehmung woanders – je nach Wissen und Erlebnisgrad.

Wenn ein Bild nicht gesehen wird, verliert es nicht an Lebendigkeit. Es lebt in sich. Aber es nimmt nicht am Leben teil. Erst mit dem gesehen werden, über das subjektive Erlebnis des Schauens wird es zum lebendigen Gut, zum Teil der Kultur. So liegt über jedem Kunstwerk die Macht des Blickes, des Sehens.